Beim Politforum des Johann Amos Comenius Clubs
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Am 17. Juni 2016 dem Gedenktag des Volksaufstandes in der DDR sprach Dr. Thomas de Maizière beim Johann Amos Comenius Club der sächsischen CDU Landtagsfraktion im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz zum Thema: „Warum die Demokratie alternativlos ist“.

Für sich betrachtet, war der 17. Juni 1953 ein Misserfolg. Die Sowjetarme rückte der SED Führung mit Panzern zu Hilfe und schlug den Aufstand nieder. Es gab mindestens 55 Todesopfer und zahlreiche Verhaftungen sowie Standgerichte, die zum Tode und zu Zwangsarbeit verurteilten.

Aber der 17. Juni 1953 war der Ausgangspunkt für das Aufbegehren der Menschen gegen Gewaltherrschaft und Unterdrückung in den Ostblockstaaten, die unter der Diktatur des sowjetischen Imperiums litten. Es war ein Zeichen der Hoffnung ganz im Sinne von Vaclav Havel der sagte:

 „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“

Der 17. Juni war zugleich Fanal für die folgenden Aufstände von 1956 in Ungarn, 1968 in Prag und 1980 in Polen, die letztlich auch zum Fall der Mauer 1989 führten.

Waren die Ergebnisse am Abend des 17. Juni niederschmetternd, so wirkte dieser Aufstand dennoch als mächtiges Zeichen des Strebens nach Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit. Grundwerte, die wir auch heute nicht als Selbstverständlichkeit ansehen dürfen, denn Demokratie ist nicht alternativlos.

Für Demokratie muss man arbeiten, sie ist oft unbequem sowie kraft- und zeitraubend, diese Lehre sollten wir aus der Geschichte wach halten und auch an die Jüngeren weitergeben.


Im Anschluss diskutierten der Politikwissenschaftler Professor Eckhard Jesse, der CDU-Landtagsabgeordneter Alexander Dierks und de Maizière zu Fragen und Meinungen aus dem anwesenden Publikum.