5. Kreisparteitag - 20 Jahre Deutsche Einheit           zurück >>




„Wenn wir den Erfolg der Deutschen Einheit bewerten, müssen wir die Verhältnisse vor der Einheit als Vergleich heranziehen, wie z.B. marode Altersheime, zerstörte Umwelt, Unfreiheit. Wir dürfen nicht das von Gutmenschen propagierte Paradies auf Erden als Maßstab nehmen. Dann sehen wir, die Deutsche Einheit ist gelungen!“ Mit diesen Worten eröffnete der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Meißen den Kreisparteitag am 01.10.2010 in Gröditz.

In ihren Beiträgen betrachteten Heiner Sandig MdL a.D. und Bundesminister Dr. Thomas de Maizière MdB die 20 Jahre Deutsche Einheit von verschiedenen Seiten.
Heiner Sandig reflektierte besonders die Zeit bis 1990. „Ich kann es nicht mehr hören: 'Es war nicht alles schlecht' “. Zwar hatte jeder auch in der DDR privates Glück, aber dennoch war die DDR ein „hundsgemeiner Staat“. Heiner Sandig bekannte, teilweise auch von kommunistischen Ideen angesteckt gewesen zu sein.



Er erzählte von Kleingläubigkeit im Hinblick auf die Möglichkeit der Deutschen Einheit und von den Ereignissen 1989/1990 von den Montagsdemos in Leipzig, dem Runden Tisch und den ersten freien Wahlen. Abschließend sagte er, „Mir ist wichtig: Das Schaffen der Deutschen Einheit war etwas Großes!“. Dr. Thomas de Maizière verglich die Deutsche Einheit mit einem Kind. Vor 20 Jahren geboren, kam es nicht einfach dazu, sondern es hat die Situation insgesamt verändert. Wenn wir dieses Kind mit den Nachbarskindern vergleichen, sehen wir, es hat sich gut entwickelt. Das pro Kopf-Einkommen in Tschechien ist nur halb so hoch das in Polen beträgt nur ein Drittel im Vergleich mit den Einkommen in den neuen Bundesländern.


Wenn wir heute von der Deutschen Einheit sprechen, sprechen wir eben nicht mehr von einem Kleinkind. Deshalb sind Formulierungen wie Angleichung der Lebensverhältnisse, Vollendung der inneren Einheit unangebracht. „Ich möchte in keinem Staat leben, in dem die Lebensverhältnisse gleich sind – eine schreckliche Vorstellung in einer pluralistischen, demokratischen Gesellschaft.“ Was wir brauchen sind gleichwertige Lebensverhältnisse. „Einheit sei in der deutschen Geschichte immer eine Einheit in regionaler Vielfalt gewesen“ sagte de Maizière abschließend.



Einer guten Tradition folgend wurden zwei Kommunalpolitiker, die von Anbeginn die Deutsche Einheit vor Ort mitgestaltet haben, Wolfgang Schorn (links) und Gottfried Fischer (mitte) für ihr Engagement mit der Dankmedaille des Kreisverbandes geehrt. Mit dem Lied der Deutschen wurde der Kreisparteitag feierlich abgeschlossen. Gröditz, den 01.10.2010